LebensWerkGemeinschaft gGmbH – Geburtsstätte unserer Kalenderkisten
Gunnar ist der Teamleiter der Behindertenwerkstatt LebensWerkGemeinschaft, in der wir unsere Holzkisten produzieren lassen. Wir haben ihn nach unserem Besuch der Werkstatt im März 2017 ein wenig gelöchert, weil wir von den erhaltenen Eindrücken sehr begeistert waren und mehr erfahren wollten. Gunnar hat uns Rede und Antwort gestanden:
Was macht die Lebenswerkgemeinschaft Berlin besonders?
Ich glaube es ist die ‚Gemeinschaft‘ – das herzlich-direkte Miteinander aller, die bei uns arbeiten. Es ist eine gute Grundstimmung und jeder kommt gerne zur Arbeit. Die Tischlerei erschafft zudem aus einem sehr schönen Grundstoff immer wieder neue, andere Produkte und das Entstehen dieser ist für alle ein tolles Erlebnis.
Wie bist du zu der Arbeit mit Menschen mit Behinderung gekommen?
Ich habe zunächst in verschiedenen Tischlereien in Berlin gearbeitet, und zwischendurch den Meister gemacht. Durch einen Zufall habe ich ein Jahr lang eine Umschülerklasse in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte betreut, und zum Tischler ausgebildet. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, und somit wollte ich zukünftig mehr in diesem, oder einem ähnlichen Bereich arbeiten.
Da die Maßnahme dort endete, und keine Neue anstand, absolvierte ich ein zweiwöchiges Praktikum in der Werkgemeinschaft, und wurde anschließend übernommen.
Seit 2004 bin ich nun hier, und habe vor einigen Jahren auch die Teamleitung übernommen und die sonderpädagogische Ausbildung gemacht.
Wie werden unsere Kisten bei euch gefertigt? Wer ist alles beim Arbeitsprozess beteiligt?
Die Kisten werden aus Sperrhölzern handwerklich gefertigt, die wir beim Holzhändler unseres Vertrauens beziehen. Danach werden diese Materialien zugeschnitten, zusammengesetzt, verleimt und geschliffen. – Keine computergesteuerten Maschinen, alles von Hand durch unsere betreuten Mitarbeiter.
Was passiert mit bei der Produktion anfallenden Resten wie Sägespänen etc.?
Die Sägespäne werden direkt zu Holzbriketts verpresst und entweder von unseren Mitarbeitern oder unseren Kunden zum Heizen genutzt. Die Reste der Platten werden je nach Größe für den Musterbau aufbewahrt, dem Holzrecycling übergeben oder eben auch zum Heizen verwendet.
Welche natürlichen Rohstoffe kommen in eurer Werkstatt zum Einsatz?
In unserer Werkstatt werden hauptsächlich Vollhölzer oder Plattenmaterialien, welchen man das Holz noch ansieht, verarbeitet. Zudem sind schon sehr viele unserer Werkstoffe aus zertifizierter Holzwirtschaft. Deshalb haben wir uns auch dieses Jahr entschlossen die Zertifizierungskette zu schließen und wir dürfen uns nun auch offiziell FSC-Weiterverarbeitungsbetrieb nennen.
Des Weiteren kommen für die Oberflächen sehr häufig natürliche Hartöle oder Wachse zum Einsatz. Nur bei wirklich hoch beanspruchten Flächen kommen auch klassische Lacksysteme zum Einsatz.
Welche verschiedenen Arbeitsbereiche umfasst die Werkstatt?
Die LebensWerkGemeinschaft unterhält ca. 23 verschiedene Werkstätten an momentan 6 Standorten; um nur ein paar zu nennen: von Montage über Demeter-Gärtnerei, Forstgruppe, Keramik, Textil, Kunst bis hin zu unseren beiden Tischlereien ist sehr viel vertreten und bietet jedem eine angenehme und sinnvolle Tätigkeit!
Die Leidenschaftlichkeit der Arbeit und das soziale Engagement, die wir im März vor Ort erleben durften, haben uns in unserer Meinung bestärkt, den perfekten Partner für die Kisten unseres immerwährenden Nachhaltigkeitskalenders gefunden zu haben. Sie sind quasi auf uns zugeschnitten. Wie für uns gezimmert. 😉